The big question - oder: Wie man ein Feuer verhindert


Die Frage ist eigentlich trivial und doch so fundamental. Es ist eine Frage, über die ich mir oft den Kopf zerbreche und die Antwort meist erst dann finde, wenn es bereits zu spät ist. Die Frage entscheidet manchmal sogar über den weiteren Verlauf meines Lebens und das Leben vieler Anderer. Denn Tag für Tag fragen sich Millionen von Menschen nur eines: "Hab ich alles?"

Ich laufe mit meinem Mini-Einkauf vom Laden um die Ecke nach Hause. Der Laden ist perfekt um spontane Gelüste zu stillen, schnödes Magenknurren zu lindern oder irgendwelche Einzelgüter, die dringend im Haushalt benötigt werden, zu kaufen. Ja, was war das noch gleich? Irgendwas Wichtiges, von dem ich hätte Nachschub besorgen müssen. Ich wünschte, es würde mir einfallen und ich könnte wie einst Mrs. McCallister statt "KEVIN", sowas wie "BUTTER" kreischen und direkt umkehren. Es ist keine Viertelstunde her, dass mir die Dringlichkeit des Nachkaufs bewusst geworden war. "Das merke ich mir.", dachte ich und vergaß es sofort. Wie heute vormittag, als ich den Tee für 8 Minuten in der Küche ziehen lassen wollte und circa 2 Stunden später nur noch eine sehr bittere Brühe vorfand.

Beim Verlassen der S-Bahn gilt ein letzter Blick immer meinem Sitzplatz und etwaiger  Hinterlassenschaften. Verlasse ich meine Wohnung, mache ich den "Alles aus, alles zu"- Check. Fenster. Heizung. Herd. Der Herd wird auch gecheckt, wenn ich seit Tagen nicht gekocht habe. Vielleicht ist er ja schon seit Tagen an?!!?! Zu übertrieben? Abwarten. Dazu habe ich eine kleine Anekdote, bei der ich gar nicht weiß, ob sie meine Herd-Neurose verschlimmert oder verbessert hat. 

Eines Tages betrat ich eine Wohnung, in der es seltsam warm war. Nach kurzer Inspektion bemerkte ich, dass der Herd noch an war, nach längerem Nachdenken, seit 3 Tagen. Denn so lange war der Bewohner nicht zu Hause gewesen. Bis auf eine leicht angekokelte Herdplatte und einer recht hohen Raumtemperatur war zum Glück nichts weiter passiert. Das war sehr beruhigend, soll aber trotzdem nicht zum Nachmachen anregen. Mein Check-up ist weiterhin präsent und auch notwendig. Vor einigen Wochen saß ich in der U-Bahn auf dem Weg zu einem Restaurant, als mir glühend heiß einfiel, in diesem Fall sehr passend, dass ich den Lockenstab nicht ausgeschaltet hatte. Oder hatte ich? Ich versuchte mich krampfhaft an die sehr hektischen letzten Minuten zu Hause zu erinnern. Es war ganz plötzlich kurz vor U-Bahn-Abfahrtszeit gewesen und musste auf einmal sehr schnell gehen. Ein Bild vom herausgezogenen Lockenstab-Stecker konnte ich mir leider nicht ins Gedächtnis rufen und musste deshalb, mit dem brennenden Haus vor dem inneren Auge, auf halben Wege umkehren. Glücklicherweise war der Lockenstab einfach nur sehr heiß und lag in einiger Entfernung zu brennbaren Materialien.

Höchstwahrscheinlich wird der heutige Nicht-Kauf des benötigten Gegenstandes kein Feuer in meiner Wohnung auslösen. Trotzdem sehr ärgerlich. Am Abend, als ich beabsichtige meine Zähne zu putzen, fällt mir nämlich urplötzlich ein, was es gewesen wäre.

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21 and counting - oder: Und täglich grüßt der Mückenstich


Das hat man nun davon, wenn der Herbst so schön warm und golden ist. Es ist Anfang November und ich habe 21 Mückenstiche. Einundzwanzig. (Stand: 10.11.2014, 21:46) Echt erstaunlich, wie die Mücke allnächtlich mit ihrem Rüssel, durch Kleidung und Bettdecke hindurch, jedes Körperareal zu erreichen scheint. Anfangs war ich sehr skeptisch welcher Herkunft meine juckenden Bisse seien mögen. Zunächst vermutete ich Flöhe oder gar Bettwanzen, denn das Naheliegende war dann doch zu fern. Nicht mal im Sommer hatte ich so viel Mückenkontakt. Da waren es eher andere fliegende Kleinstlebewesen, mit denen ich flüchtige, aber prägnante Bekanntschaft machte.

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